Masterplan - Weil der Stadt

Masterplan „Schullandschaft Weil der Stadt“

Weil der Stadt befindet sich derzeit in einer Phase der Neustrukturierung seiner Schullandschaft. Zum einen besteht dringender Handlungsbedarf zur Sanierung des Baubestandes und zum anderen sollen Raumstrukturen für bestehende bzw. neue Schularten geschaffen werden. Hier sind insbesondere die Gemeinschaftsschule und das übergreifende Thema „Inklusion“ zu nennen. Bereits im Dezember 2013 wurden Aldinger Architekten mit einem Masterplan für das Schulzentrum Weil der Stadt beauftragt. Der erste Entwurf des Masterplans und die daraus resultierenden vorläufigen Ergebnisse wurden dem Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung Ende 2015 ausführlich vorgestellt.

Weil der Stadt als Schulstadt

Ziel des Masterplans ist es, die Stellung von Weil der Stadt als Schulstadt zu festigen und das bestehende Schulzentrum für die künftige Schulentwicklung zu rüsten. Daraus ergibt sich die Umwandlung der Heinrich-Steinhöwel-Schule – bislang bestehend aus einer Grund- und Werkrealschule – in eine Gemeinschaftsschule. Dabei sind sowohl städtebauliche, pädagogische sowie strategische Parameter zur Realisierung der Bildungseinrichtungen in Weil der Stadt Gegenstand der Betrachtung. Aldinger Architekten untersuchten zwei mögliche Alternativen sowie deren voraussichtliche Kosten:

1. Erweiterung und Sanierung der bestehenden Schulräume im Bestand
2. Neubau eines Schulzentrums an gleicher Stelle.

Schulcampus der Identifikation und Inklusion

Die Entwürfe von Aldinger Architekten sehen unter anderem die Schaffung eines gemeinsamen Zentrums am Schulcampus vor und die Bündelung von Klassen- und Fachräumen an zentraler Stelle. Besonderes Augenmerk legen die Architekten auf eine gute Orientierung innerhalb des modernisierten bzw. neuen Gebäudekomplexes. Im Bereich der Bestandsgebäude sollen die Klassenräume zu sogenannten Lernhäusern zusammengefasst werden. Sie bieten Schülern Orientierung, Identifikation und eine eigene „Adresse“ innerhalb der Bildungseinrichtung. Es entsteht eine neue überdachte Mitte für die Lernhäuser. Werkräume und Technikräume sollen gebündelt werden. Eine Mensa/Aula wird in den Bestand integriert. Zusammen mit der Bücherei orientiert sie sich zu grünen Innenhöfen hin. Der barrierefrei konzipierte Neubau für die Gemeinschaftsschule soll als zentrales, identitätsstiftendes Gebäude organisiert und gestaltet werden. Im ersten Geschoß sind Räume für die Verwaltung und für die Lehrer vorgesehen. Aldinger Architekten organisierten, wann immer möglich, die Schulflächen als Multifunktionszonen: Eingangsbereich, Mensa / Aula und Bücherei sind offene, fließende Räume, die flexibel für unterschiedliche Nutzungen zur Verfügung stehen.

Das von Aldinger Architekten vorgeschlagene „Lernhauskonzept“ versteht sich als „kleine Schule“ innerhalb eines großen Ganzen. Es setzt sich aus unterschiedlichen Clustern zusammen, die sich alle um die neue, gemeinsame Mitte herum gruppieren: Es sind Cluster aus dem Verbund mehrerer Klassenzimmer, Cluster aus Räumen für ganztägige Betreuung und Differenzierung sowie Cluster, die Teamräume für Lehrkräfte und pädagogisches Personal beinhalten.

Räume für Logopädie, Physiotherapie oder Ergotherapie ergänzen das Raumangebot, um Inklusion erfolgreich durchführen zu können. Da das Lernhauskonzept im vorgesehenen Raumprogramm nur teilweise Berücksichtigung fand, wurde es von Aldinger Architekten dahingehend sinnvoll ergänzt.
Im Masterplan wurden außerdem Untersuchungen zur Ansiedlung des Gymnasiums mit Sporthalle in der Innenstadt verfolgt. Die Sanierung des Gymnasiums mit Sporthalle am seitherigen Standort hingegen war nicht Gegenstand der Aufgabenstellung.

Wie geht es weiter?

Die Bearbeitung der Studie erfolgte bis zum Dezember 2014 und wurde im November 2015 im Bereich der Kosten des Neubaus wieder aufgenommen und aktualisiert. Zwischenzeitlich hat sich die Stadtverwaltung Weil der Stadts eingehend mit den Schulbauförderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg auseinandergesetzt, um Strategien zu entwickeln, damit die dringend erforderlichen Zuschüsse des Landes für die Baumaßnahmen erfolgreich beantragt werden können. Ein erstes Gespräch mit dem Staatlichen Schulamt Böblingen fand ebenfalls statt.
Als wesentliche Argumentationsgrundlage für die anstehenden Gespräche mit dem Kultusministerium und dem Regierungspräsidium werden detailliertere Unterlagen zum vorhandenen Gebäudebestand – insbesondere im Hinblick auf dessen baulichen und funktionalen Zustand – und detailliertere Kostenberechnungen zum bestehenden Sanierungsbedarf benötigt. Diese und weitere Planungsleistungen im Rahmen des „Masterplans Schulzentrum Weil der Stadt“ sind bei Aldinger Architekten derzeit in Arbeit.