Hugo Häring Preis

Hugo Häring Auszeichnung für Marktplatz-Arkaden

Der Bund Deutscher Architekten hat in der Region Stuttgart aus über 120 Bewerbungen 20 Auszeichnungen als besonders qualitätsvolle Architektur hervorgehoben.
Das Projekt Marktplatz-Arkaden in Bietigheim-Bissingen von Aldinger Architekten wurde mit der Hugo Häring Auszeichnung versehen. Die Jury des Auszeichnungsverfahrens hat folgende Begründung zur Auswahl gegeben:

“Der Um- und Anbau der Marktplatz-Arkaden in Bietigheim schafft an einer wichtigen städtebaulichen Situation inmitten der Altstadt Bietigheims auf sensible Weise neue Verkaufsräume in einem historischen Gebäudeensemble. Die Räume des aus den 1930er-Jahren stammenden U-förmigen Gebäudes, das sich mit seinen Teilen zuvor um einen offenen Innenhof gruppierte, wurden durch einen zeitgenössischen Verbindungsbau und eine Überdachung des Zwischenraums zu großflächigen Verkaufsbereichen auf den Straßenebenen weiterentwickelt. Im Innenraum verbindet nun eine öffentliche Passage die unterschiedlichen Straßenniveaus und erschließt als kleine Halle die Verkaufsflächen von innen. Außen sind neu zum Marktplatz hin Arkaden und ein langgestreckter Balkon vorgelagert worden. Darunter wurden großzügige Schaufenster für weitere Läden geschaffen. In den Obergeschossen entstand durch sensiblen Ausbau des Bestands eine hochwertige Büronutzung für die öffentliche Verwaltung. Die Arbeit besticht durch das Spiel von alt und neu beziehungsweise die sorgfältige Wiederherstellung, Erhaltung und Ergänzung der historischen Substanz.

Gut detailliert und proportioniert werden neue Elemente, sichtbar abgesetzt, mit dem Bestand kombiniert. Die Materialien ergänzen sich selbstverständlich, neue Formenelemente wie der plastisch ausgebildete Balkon der vorgelagerten Arkaden spielen mit den bestehenden Flächen und Öffnungen. Der besondere Wert der Arbeit liegt darin, dass es überzeugend gelang, historische Gebäude für neue Einkaufsnutzungen zu aktivieren, um damit die historische Altstadt als Gegenmodell der Einkaufszentren am Stadtrand zukunftsträchtig zu beleben. Es wurden neue großflächige Nutzungen geschaffen, ohne den historischen Maßstab zu sprengen.“