Kommunalkongress Berlin – Bezahlbarer Wohnraum

Deutscher Kommunalkongress in Berlin 2017 – Aldinger Architekten präsentieren kostengünstigen Wohnungsbau

Der Wohnungsmarkt in den Städten und Gemeinden Deutschlands ist stark gespalten. Wachsenden Wohnungsmärkten, speziell in sehr nachgefragten Kommunen, stehen Leerstände, insbesondere in strukturwachen Gebieten, gegenüber. Insgesamt – so wurde ermittelt – besteht in Deutschland bis zum Jahre 2020 ein Bedarf von etwa 350.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Im Jahre 2016 hingegen wurden „nur“ 278.000 Wohnungen fertiggestellt. Für die Kommunen und die Wohnungssuchenden ist darum die Schaffung bezahlbaren Wohnraums vorrangig.

Um Lösungswege hierfür aufzuzeigen und zu diskutieren fand am 19. und 20. Juni 2017 in Berlin der Deutsche Kommunalkongress 2017 des deutschen Städte- und Gemeinschaftsbundes statt. Unter dem Motto „Deutschland umbauen: Modernisieren, digitalisieren, sozial gestalten“ stellten im Fachforum VI „Bezahlbarer Wohnraum in Städten & Gemeinden“ Aldinger Architekten zusammen mit dem Bauunternehmen Wolff & Müller das gemeinsame Projekt „Bezahlbarer Wohnraum“ vor, das auf Basis eines praxistauglichen, durchdachten, modularen Bausystems entwickelt wurde.

Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf vorgefertigten Wohnmodulen, die naturgemäß immer einen Kompromiss hinsichtlich der örtlichen Anforderungen an Architektur und Städtebau sowie der eigentlichen Nutzung erfordern. Vielmehr wurden einzelne Funktionsgruppen wie beispielsweise bauliche Knotenpunkte, Wand- und Deckenanschlüsse oder Bad- und Küchenzellen bis hin zu bauphysikalischen Anforderungen auf virtuellem Weg innerhalb des Building Information Modeling (BIM) konstruiert, planerisch gelöst und zuerst im Computer virtuell und dann real gebaut. Aus diesen vordefinierten Bausteinen lassen sich im Anschluss nun kundenspezifische, architektonisch hochwertige Grundrisse konfigurieren.

Für weniger sensible städtebauliche Bereiche entwickelten Aldinger Architekten vordefinierte Grundrisstypen unter Berücksichtigung der länder- und förderspezifischen Anforderungen, die nun „out of the box“ zur Verfügung stehen. Analog zur Automobilindustrie werden Kostenvorteile durch eine serielle Produktion der einzelnen Funktionsmodule mit der notwendigen architektonischen und nutzerspezifischen Individualität verknüpft. Weitere Kostenvorteile entstehen durch die konsequente digitale Planung, die virtuelle Bausimulation bis hin zur papierlosen Systemintegration der einzelnen Unternehmensbereiche im technischen Büro und vom Einkauf bis zur Fertigung auf der Baustelle.